Donnerstag, 12. Oktober 2017

19. Katie hat uns verlassen



Hallo Menschen und Hunde



Gestern am Mittwoch,  11. Oktober 2017, war ein ganz trauriger Tag, den meine liebe alte Tante Katie hat uns verlassen…




so habe ich Katie in Erinnerung...


Zwei Wochen vorher konnte Katie schon keine langen Gassirunden mehr mit uns laufen, weil sie so schwach geworden war.





Ein Foto von der letzten gemeinsamen Gassirunde mit Katie am 11. September 2017...

Am Wochenende vorher wurde Katie nachts unruhig und versuchte vergeblich aufzustehen. Katie war am nächsten Morgen so erschöpft, dass sie nicht alleine aufstehen konnte. Frauchen musste ihr helfen und als sie schliesslich auf ihren Pfoten stand, knickten die Hinterbeine ein. Herrchen musste Katie zum Pippi machen in den Vorgarten tragen. Am Nachmittag ging es ihr wieder etwas besser. Ein paar Mal habe ich beobachtet, wie Katie so viel Wasser auf einmal trank, dass die grosse Wasserschüssel fast leer wurde.

Katie war auch irgendwie ganz verwirrt, sie tapperte oft durchs Wohnzimmer und stand irgendwann mit dem Kopf in einer Zimmerecke. Dann musste ihr Frauchen helfen, dass sie den Weg zu ihrer Matratze wieder fand. Und einmal beobachtete ich, dass Katie ganz ruhig vor ihrer gefüllten Futterschüssel stand und das Futter anschaute… so als hätte sie vergessen, was sie mit dem Futter machen sollte. Als ich es daraufhin fressen wollte, wurde Frauchen richtig böse auf mich! Frauchen nahm etwas Fleisch in die Hand und hielt sie Katie hin, die es gierig frass… danach fing sie an, selbständig aus der Schüssel zu fressen und alles aufzufressen.

Am Montag sind wir dann mit Katie zum Tierarzt gefahren. Die nette Tierärztin (bei der ich auch schon gewesen bin) untersuchte Katie kurz und redete anschliessend lange mit Frauchen und Herrchen… ich habe nur noch in Erinnerung wie sie sagte: "Der Hund sollte noch Lebensqualität haben und aktiv am Leben teilhaben können… die meisten warten zu lange…" ich begriff überhaupt nicht was sie redete, aber irgendwie machte es Frauchen ganz traurig, denn sie fing an zu weinen.

Nach dem Besuch beim Tierarzt fuhren wir zum grossen Wasser und Herrchen packte eine Kiste mit Rädern aus, in die er Katie hinein setzte, weil Katie so schwach war. Die Kiste hatte eine lange Stange an einer Seite, die Herrchen packte und damit die Kiste hinter sich herzog. Katie blieb ganz ruhig darin sitzen und schaute sich die Landschaft an.











Wir liefen dann meine Lieblings-Gassirunde am grossen Wasser. Einmal holte Herrchen Katie aus der Kiste. Sie tapperte ein paar Schritte ins Wasser und dann stand sie im See und schlabberte endlos lange Wasser.








Während diesen Tagen, sah ich oft, dass Frauchen weinte und auch Herrchen und die anderen Menschen im Haus waren sehr bedrückt. Sogar Shawna liess ganz oft den Kopf und den Schwanz hängen. Frauchen setzte sich noch öfter als sonst zu Katie auf den Boden und streichelte sie zärtlich. Irgendwann hörte ich, wie Frauchen am Telefon sagte "Am Mittwoch-Nachmittag wird der Tierarzt zu uns ins Haus kommen…" und weiter "es ist der letzte Liebesdienst, den wir Katie erweisen können…" Danach weinte Frauchen wieder einmal. Ich hatte keine Ahnung, was Frauchen so traurig machte und holte ein Spielzeug, mit dem ich vor Frauchen herumrannte, um sie etwas aufzuheitern.

Am Dienstagnachmittag kam unser junges Frauchen Laura heim (die sonst nur am Wochenende nach Hause kommt) sie begrüsste mich und Shawna nur ganz kurz und ging dann gleich zur schlafenden Katie, um sie liebevoll zu streicheln, dabei kamen ihr auch die Tränen und sie wirkte ganz traurig. An diesem Abend als wir gefüttert wurden, stand Katie wieder vor ihrer Futterschüssel und frass erst, als Frauchen ihr das Futter in der Hand vor die Nase hielt. Der Abend war zuerst wie immer. Herrchen, Frauchen und Laura sassen auf dem Sofa und schauten in das Glas mit den bewegten bunten Bildern und Shawna und ich schliefen in unseren Bettchen. Ganz spät am Abend erwachte Katie und wollte aufstehen. Damit hatte sie aber Mühe und Laura half ihr auf die Beine… daraufhin tapperte Katie durchs Wohnzimmer und stand irgendwann in einer Zimmerecke. Laura führte sie dann zu ihrer Matratze zurück und half ihr sich hinzulegen. Nach kurzer Zeit fing das ganze Spiel wieder von vorne an… Herrchen ging schliesslich schlafen, aber Frauchen und Laura blieben bei Katie und kümmerten sich um sie, gaben ihr Wasser zu trinken und versuchten sie zu beruhigen. Katie war die ganze Nacht sehr unruhig, versuchte immer wieder aufzustehen, knickte dann mit den Hinterbeinen ein… Laura hat sie im Laufe der Nacht mehrmals in den Vorgarten zum Pippi machen getragen… irgendwann ganz spät in der Nacht ist Frauchen schlafen gegangen. Laura blieb die ganze Nacht bei Katie, die erst zur Ruhe kam, als es langsam hell wurde.

Am nächsten Morgen war Katie so erschöpft, dass sie den ganzen Vormittag schlief. Die morgendliche Gassirunde sind wir mit Frauchen alleine gelaufen. Als wir zurück kamen und gefüttert wurden, frass Katie ihr Futter ganz von selbst. Irgendwie hatte Frauchen dann das Gefühl, dass es Katie besser gehe und ich hörte wie sie weinend zu Herrchen sagte "Mir scheint, es geht Katie besser, vielleicht sollten wir den Tierarzt absagen...?" ich sprang dabei an Frauchen hoch und versuche ihre Tränen abzulecken, um sie aufzuheitern.

Nachdem dem Mittagessen fuhren wir alle zusammen ins Riet. Aber es wurde nur ein ganz kurzer Spaziergang, weil Katie zu erschöpft war und nur noch einige Meter laufen konnte…














Katie hatte eine liebevolle Begegnung mit einer jungen Kuh, die zu ihr gelaufen kam. Katie schnupperte an der Kuh und ihre Nasen berührten sich…



Als wir heimkamen machte Laura für Katie ein ganz leckeres Fressen… Hackfleisch mit Cervelas und geraffeltem Käse. Katie blieb beim Fressen auf ihrer Matraze liegen und Laura hielt ihr die Futterschüssel hin. Katie frass mit gutem Appetit. Danach legte sie sich auf die Seite und schlief ein.

Als es klingelte stand der Tierarzt mit einer jungen Frau aus seiner Praxis vor der Tür. Ich begrüsste ihn freudig, weil ich glaubte, er habe die leckeren Fleischstängeli dabei, die wir immer in der Praxis von ihm bekommen hatten. Aber er ignorierte mich und folgte Frauchen ins Wohnzimmer. Als er die schlafende Katie auf der Matratze liegen sah, sagte er "Ja, jetzt ist es Zeit…" Frauchen und Laura sassen neben Katie und streichelten sie, als der Tierarzt etwas aus seiner Tasche holte. Ich ging zu Shawna, die ein paar Meter entfernt vor dem Esszimmertisch stand und wollte mit ihr spielen. Sie schaute aber zu Katie, beobachtete genau, was der Tierarzt machte und beachtete mich nicht. Nach ein paar Minuten sagte Frauchen zu Shawna, sie solle zu ihr kommen, aber stattdessen lief Shawna zu Herrchen, der am Esszimmertisch sass. Als Frauchen mich rief, ging ich zu ihr und schnupperte an Katies Bein, dort war eine winzige Wunde, die ich ableckte. Katie wurde davon nicht wach, so fest hatte ich sie noch nie schlafen sehen!

Herrchen brachte dem Tierarzt und seiner Helferin nun eine Tasse Kaffee, die sie am Esstisch tranken. Frauchen und Laura sassen bei Katie, streichelten sie zärtlich und weinten dabei.

Nach einer Weile breitete der Tierarzt eine grosse Decke neben Katie aus. Gemeinsam mit seiner Helferin zog er Katie vorsichtig darauf, und deckte die zweite Hälfte der Decke über sie. Dann packte jeder ein Ende der Decke... damit wurde Katie vorsichtig hochgehoben und zur Haustür hinaus getragen. Frauchen, Laura, Shawna und ich folgten. Ich konnte dann sehen, wie Katie in den Kofferraum eines Autos gelegt wurde und Frauchen sich über Katie beugte und ihr etwas ins Ohr flüsterte. Die Tür des Kofferraumes wurde geschlossen, Frauchen gab dem Tierarzt weinend die Hand und der fuhr mit dem Auto und der Helferin davon.

Irgendwie kapierte ich überhaupt nicht, warum Katie mitgenommen worden war. Deshalb legte ich mich vor die Haustür, um sofort zu merken, wenn der Tierarzt Katie zurück bringen würde. Aber bis zum Abend geschah nichts dergleichen. Irgendwann kam Shawna zu mir und sagte "Du musst nicht auf Katie warten, die kommt nicht zurück! Katie ist über die Regenbogenbrücke gegangen. Jenseits der Regenbogenbrücke ist sie wieder jung und hat jede Menge Hunde zum Spielen. Irgendwann werden wir sie dort wiedersehen…!" Die Vorstellung, dass ich irgendwann einmal mit einer jungen Katie spielen werde, gefällt mir sehr!


 


Am Abend zündete Frauchen eine Kerze an, die sie neben Katies Halsband und einem Foto von ihr stellte. Einige Tage später stellte sie dazu noch ein kleines Stoffsäckchen. Frauchen zündet seitdem jeden Abend davor eine Kerze an...






Als wir am nächsten Tag nach unserer Morgen-Gassirunde heimkamen, lief Shawna wie gewohnt durch den Flur ins Wohnzimmer und schaute nach links zur leeren Matratze, auf der Katie immer gelegen hatte. Wahrscheinlich hatte sie vergessen, dass Katie gegangen war, denn danach tat sie es nie wieder. 

Seitdem ist Shawna im Haus irgendwie traurig, und ich bemühe mich sie aufzuheitern… aber draussen bei unseren Gassirunden ist sie wie immer und spielt ausgelassen mit mir.




Frauchen hat ein Video... "Erinnerungen an Katie..." mit vielen Fotos erstellt... 



Trauriges bellen

von eurer Abby  :-(